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Tokio und Kyoto - Zu den Wurzeln von Reiki - Mai 2008
Ein zuverlässiges Werkzeug für das persönliche Wachstum ist die Dialektik. Wenn zwei Dialektiker miteinander reden, beweisst jeder dem anderen, dass die EIGENE Ansicht falsch sein muss. ...UNLEARN...
Der Artikel ist dem 2. Reiki Newsletter entnommen, den die Absolventen meiner Reiki Kurse 2008 erhalten haben.
Ich bin neugierig und aufgeregt. Noch nie in meinem Leben bin ich in Japan gewesen. Jetzt soll es zu den Wurzeln von Reiki gehen, historische Orte besuchen und Shoden und Okuden lernen, den ersten und zweiten Reikigrad im Usui Reiki Ryoho, Reiki, wie es Mikao Usui und Chuchiro Hayashi in Japan unterrichtet haben. Bei aller Freude sind meine Gefühle auch gemischt mit Unsicherheit. Zunächst ist da die Frage, warum ich das tue. Schliesslich praktiziere ich über acht Jahre das Usui Shiki Ryoho, das sogenannte westliche Reiki, wie es Hawayo Takata in USA und ihre Schüler später in der ganzen Welt unterrichtet haben, das Reiki, das Du, lieber Seminarteilnehmer, auch von mir gelernt hast. Dieses westliche Reiki wurde sogar nach Japan reimportiert. Weshalb ist mir das nicht genug? Ich weiss doch, dass es funktioniert. Natürlich wäre es schön, eine Bestätigung für die Lehre im Ursprungsland zu finden, was aber, wenn es anders kommt? Was gehört zu Reiki und was ist Zusatz, Interpretation, gar Mythos, der auf dieser Reise vielleicht entzaubert wird?.
Zweifelsohne hat es seine Berechtigung, so dicht wie möglich an das Original heranzukommen, zu vergleichen, Schlüsse zu ziehen, einen erweiterten Kontext zu bekommen. Das Verständnis kann nur grösser werden. Dies um so mehr bei einer nur mündlich überlieferten Praxis, deren Wirkungsweise praktisch unerklärlich ist. Ich befinde mich mitten in der Tradition des Reiki Network, hat doch der Vergleich verschiedener westlicher Schulen damals zu einer Synthese geführt, einen soliden Rahmen für unsere Reikiausbildung geschaffen.
Wir sind eine Gruppe von 20 Reikianern aus der ganzen Welt. Frank Arjava Petter hat die Reise organisiert und ist unser Reiseführer. Zuerst besuchen wir das Grab Usuis im Westen Tokios. Wir werden von sieben japanischen Reiki Praktizierenden begleitet. Sie erzählen davon, dass man an manchen Orten Reiki spüren könne, und so empfinde ich es tatsächlich, als ich am Grab stehe. Ich nehme zum ersten Mal das Familienwappen der Usuis wahr. Es ist ein Kreis in einem Kreis. Es sieht aus wie Halbmond und Erde, die in der Sonne eingebettet sind. Neben dem Grabstein steht der übergrosse Gedenkstein, der von der Usui Reiki Ryoho Gakkai ein Jahr nach Usuis Tod aufgestellt wurde. Jener ist eine der wenigen historischen Quellen. Hier ist das Lebenswerk des Begründers von Reiki verzeichnet, seine Herkunft (eine Militärfamilie), die Reisen nach China (Usui arbeitete für den Gouverneur von Taiwan), seine Fastenzeit auf dem heiligen Berg Kurama und das spirituelle Erleuchtungserlebnis, nachdem er Reiki spürte, aber auch sein Vermächtnis mit den 5 Prinzipien und die Gründung der ersten Reikivereinigung, der Usui Reiki Ryoho Gakkai, die es heute noch gibt, die mittlerweile aber eine geschlossene Gemeinschaft ist.
Mit dem Shinkansen erreichen wir in 2½ Stunden Kyoto (515 km). Die Fahrt ist reibungslos, beim Blick aus dem Fenster kann einem schwindlig werden. Ab und zu ruckelt es im Zug, wenn nämlich ein Tunnel kommt. Die Luft kann nicht schnell genug entweichen und erzeugt so einen zusätzlichen Widerstand. Mit einem kleinen Zug fast wie eine Strassenbahn geht es dann weiter zum Kurama Berg nördlich von Kyoto. Wir sind in einem kleinen Resorthotel untergebracht. 5 Mann haben hier 5 Futons in einem Zimmer. Das japanische Essen mit Suppen und rohem Fisch schmeckt genial. Ich muss mich noch daran gewöhnen, weder Hunger noch Völlegefühl zu spüren. Es ist immer so, als sei alles genau richtig. Um die Ecke gibt es Thermalquellen, ein Anziehungspunkt für viele Leute aus der Stadt, manchmal auch für Affen, die hier leben. Am Kurama Berg gibt es keine Gedenktafel oder ähnliche Hinweise auf Usui. Die Äbtissin sagt, dass 21-Tage-Fasten nie eine Tradition im Tempel gewesen sei. Vermutlich war Usui bereit, seinen Rückzug bis in den Tod hinein zu betreiben. Nachdem er viele Jahre hart gearbeitet hatte, ohne das Rezept für ein glückliches und zufriedenes Leben zu finden, war dies nach japanischer Tradition der einzige verbliebene Weg, um diese Einsicht zu erlangen.
Man braucht ca. 2 Stunden, wenn man vom Tempeleingang zügig bis zur Spitze des Berges gehen möchte. Besonders im unteren Teil reihen sich viele Schreine aneinander.
Der Kurama Tempel ist der Trinität Sonten gewidmet. Sonten ist der Geist von Mond, Sonne, Erde - oder in anderen Worten von Liebe, Licht, Kraft. Jedes dieser Prinzipien wird durch ein Sanskritzeichen dargestellt, Maoson, Bishamonten und Senjukannon. Alle 3 gemeinsam formen die höchste Gottheit, die grosse Seele des Universums oder auch das grossartige Licht. An mehreren Stellen begegne ich den Wurzeln des 2. Reikisymbols und des Meistersymbols. Die Tempeltradition wie auch spirituelle Sanskrittexte waren für Usui mit Sicherheit Inspiration für seine fortgeschrittenen Reikitechniken. Im Reiki 2 Seminar und später einmal im 3. Grad werde ich näher darauf eingehen.
Der Berg ist bis ganz oben stark bewaldet. Mein Bild, einen einsam meditierenden Mann über die Weite Japans blicken zu sehen, muss ich wohl begraben. Es ist recht steil, und viele sehr alte Bäume mit herausragenden Wurzeln kreuzen den Weg. Da zu stürzen und sich den Fussnagel aufzureissen, wie von Usui berichtet wird, kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ganz oben gibt es noch einen kleinen Schrein. Dieser ist ein wunderbarer Ort, das erste Reiju zu erhalten, die japanische Form der Reiki Einweihung. Die Einweihung wird anders als im Westen gegeben. Ich erfahre, dass im Usui Reiki Ryoho auch nur eine Einweihung gegeben wird, diese wird allerdings bei verschiedenen Gelegenheiten und über die verschiedenen Grade wiederholt. Aber auch in Japan wird betont, dass ein einziges Reiju für den lebenslangen Zugang zu Reiki ausreichend ist.
Normal bekommt der Schüler die Einweihung nacheinander von seinem Lehrer und dann von allen anwesenden Meistern und Meisteranwärtern. So kommen wir über die Tage zu insgesamt 44 Einweihungen. Die Einweihungen fühlen sich sehr stark und sehr schön an. Beeindruckend ist das Rezitieren der 5 Prinzipien in Japanisch jeweils vor den Einweihungen. Sie haben eine mantrische Kraft. Höre sie Dir einmal auf Japanisch an.
Dann beginnt der Workshop. Wir lernen Usui Reiki Ryoho von Tadao Yamaguchi, dessen Mutter Chiyoko bei Dr. Hayashi Reiki lernte. Im ersten Grad (Shoden) geht es um die Geschichte, die Reiki Prinzipien und verschiedene Anwendungen mit direkten Berührungen am Körper. Die geschichtliche Darstellung ist weniger phantastisch, als es Frau Takata tat. Ich muss einige westliche Reikimythen aufgeben, z.B. das Hayashi der auserwählte Nachfolger Usuis gewesen sei, dass Hayashis Klinik als einziges Gebäude im Stadtviertel von den Kriegsbomben verschont geblieben sei, dass Hayashi sein Leben mittels seiner Geisteskraft beendet hätte. Dafür ist es umso phantastischer, in das Japan von Usui und Hayashi einzutauchen.
Wir lernen Techniken, mit Blockaden umzugehen, wenn wir diese in den Händen spüren. Nach der Behandlung gibt es immer noch eine kurze Massage, die die Blutzirkulation unterstützt. Unser Handbuch enthält den Text des Usui Hikkei, des Handbuches von Usuis. Der Begründer hat noch für verschiedene Funktionsstörungen typische Handpositionen verzeichnet. Ursprünglich sind im Reiki Problemzonen gesucht und spezifisch behandelt worden.
Die pragmatische Behandlung an den 12 Körperpositionen ist erst von Frau Takata eingeführt worden. An dieser Stelle bin ich froh und dankbar, dass es Frau Takata gegeben hat. Die 12 Positionen sind zwar keine originale Reikitechnik. Aber sie sind im Einklang mit Reiki, zumindest hat schon Hayashi empfohlen, sich regelmässig selbst zu behandeln. Die 12 Positionen sind genial einfach, und sie lassen nichts Wichtiges aus. Sie kommen dem westlichen Geist entgegen, denn sie hebeln Vorurteile aus und zerstören Glaubenssysteme. Vielleicht braucht die japanische Kultur dem keinen grossen Stellenwert einzuräumen. Ob sich Reiki wohl ohne die 5x12 überhaupt im Westen gehalten hätte? Und ob ohne Frau Takata das japanische Reiki wohl je wieder aufgelebt hätte? Nach dem Krieg sind spirituelle Heilmethoden in Japan nicht geduldet worden, und die Usui Reiki Ryoho Gakkai ist praktisch deswegen in den Untergrund gegangen, Isolation als Überlebensweg.
Ich bekomme eine erste Vorstellung davon, wie schwierig es für Mikao Usui gewesen sein muss, Reiki zu verstehen und zu vermitteln. Stelle Dir einmal vor, Du würdest vom Blitz getroffen und Dir danach eines Phänomens in den Händen gewahr. Was hat es für Eigenschaften? Wie gehe ich damit um? Wie bringe ich es anderen Menschen bei? Und Usui hat praktisch nur 4 Jahre Lebenszeit dafür gehabt!
Im zweiten Grad (Okuden) lernen wir, mit mentalen Störungen und schlechten Gewohnheiten umzugehen, ausserdem noch die Fernbehandlung. Wir lernen drei Reiki Symbole, mit denen die Anwendungen durchgeführt werden. An dieser Stelle setzt bei mir grosse Verunsicherung ein, denn im Usui Reiki Ryoho werden die Symbole anders gezeichnet, anders ausgesprochen und die Technik der Anwendung unterscheidet sich gleichfalls von der im westlichen Reiki. Ich bin irritiert. Wie kann es zu solchen Unterschieden kommen?
Symbole haben eine zentrale Bedeutung im Reiki, und so tritt diese Überraschung eine ganze Reihe von Fragen in mir los. Wie und wann sind die Symbole eigentlich eingeführt worden? Was genau bewirken Symbole? Wieso funktionieren unterschiedliche Symbole in unterschiedlichen Reiki Systemen?
Ich mache mich daran, meine Vorstellungen von Symbolen gründlich zu hinterfragen, und so finde ich in meinem Konzept eine manipulative Komponente. Diese ging von C.G. Jung aus, der einmal sagte, Symbole seien lebende Energiefelder, die andere Energiefelder beeinflussen und verändern können. Ich hatte das so verstanden. Ich gehe zu einem fremden Energiefeld, wende das Symbol (den Schlüssel) an, und dort wird sich etwas verändern: anderer Schlüssel - anderer Effekt - oder eben kein Effekt. Mein Dilemma: Wenn ich ein »O« male, dann male ich doch kein »G«. Wie kann es die gleiche Nachricht sein? Das ist eben manipulativ. Die Antwort meines geschätzten Freundes ist weise.
Es ist Deine Handschrift, die zählt. Wenn Du ein »G« malst, wirst Du es auch als Dein »G« erkennen. Nicht so ein Fremder. Für ihn könnte es ein »G«, ein »O« ein anderer Buchstabe oder etwas unleserliches sein.
So kommt es eben darauf an, dass ich z.B. das Wort »Liebe« schreiben will. Aber ich kann das auf Deutsch schreiben, auf Griechisch oder auf Sanskrit. Ich muss nur die Sprache verstehen, in der ich es schreibe.
In Japan werden die Symbole als vereinfachende Werkzeuge betrachtet, um Inhalte z.B. aus Sanskrit, chinesischer und japanischer Kalligraphie abzurufen. Vermutlich hat Usui die Symbole erst NACH seinem Erleuchtungserlebnis entwickelt. Für alle Symbole (wie in Japan unterrichtet) lassen sich jedenfalls klare Bezüge innerhalb der japanischen Kultur aufzeigen. Für mich gibt das Sinn. Reiki ist das unerklärliche, uneinnehmbare Phänomen. Alles andere, alle Techniken, Interpretationen, sogar die Symbole, sind nur Mittel, einen Zugang dazu zu erlangen.
Natürlich ist Japan für Veränderungen am System weniger anfällig als der Westen. Zunächst sind die Kanji (Schriftzeichen) und deren Bedeutung den Japanern im Blut. Meine japanischen Reikilehrer und deren Kollegen finden untereinander Übereinstimmung. Deren Version wird von einem Mitglied der Gakkai bestätigt. Weiterhin entspricht es nicht der Tradition, die Lehren des Meisters abzuändern. In einer Episode kommt unserem Lehrer beispielsweise die Idee für eine neue Anwendungsmöglichkeit des 2. Symbols. Er fragt seine Mutter, ob sie diese auch so praktizieren würde. Mit einigem Zögern und Unbehagen verneint sie, aber das Zögern wirkt fragwürdig, und nach mehrmaligem Drängen gibt sie zu, dies in bestimmten Fällen so angewendet zu haben. Es ist ihr sichtlich peinlich, eine Modifikation von Dr. Hayashis Lehre zuzugeben. Im Unterricht hätte sie das nie erwähnt.
Reiki ist nicht manipulativ, nur meine Konzepte von den Symbolen sind es. Ich kann da draussen nichts ändern. Das ginge nur, wenn ich getrennt davon wäre und Kontrolle hätte. Trennung ist aber eine Illusion und Kontrolle ist es auch. Das Einzige, was ich kann, ist meine Sichtweise auf die Dinge zu ändern, wie im Advaita oder in der Quantenphysik, wo der Beobachter seine Welt erschafft. Die Welt ändert sich, weil ich anders auf die Welt schaue und mir so bestimmte andere Eigenschaften ins Bewusstsein hole.
Ich gehe davon aus, das Usui die Symbole im Nachhinein entwickelt hat, als helfende Werkzeuge, um bestimmte Bewusstwerdungsprozesse im eigenen Geist zu unterstützen. Symbole sind Vereinfachungen komplizierter spiritueller Formeln - für eine schnelle und sichere Anwendung. Es kommt darauf an, den Geist dieser Formeln abzurufen, und wenn ich weiss, was ich tue, spielt es keine Rolle, ob ein Strich mehr oder weniger in dem Werkzeug enthalten ist.
Takatas Symbole funktionieren. Denn diese Brücke ist gelegt und es hat sich eine starke Matrix von Millionen Reikianwendern gebildet, die diese Brücke zu eben ihrem Zweck einsetzt. Deswegen bist auch Du Dir des Reiki bewusst geworden und kannst es abrufen.
Ich kehre heim. Das Usui Reiki Ryoho fühlt sich sehr gut an. Es beschreibt das gleiche Reiki mit den gleichen Eigenschaften. Verglichen mit dem Usui Shiki Ryoho sind die Techniken fast durchweg anders und die Symbole sind es auch. Aber beides funktioniert. Es gibt nur ein Reiki, auch wenn die Werkzeuge dazu verschieden sind. Werkzeuge sind eben nur Werkzeuge.
Macht es Sinn, die gelernte Praxis des Usui Shiki Ryoho fortzuführen? Sie hat sich millionenfach bewährt.
Macht es Sinn, das japanische Reiki zu praktizieren? Es hat sich bewährt, und dichter kommt man wohl kaum an das Original heran.
Das Studium von beiden bietet aus meiner Sicht ein grossartiges Potenzial. Ich kann den Unterschied von Essenz und Form besser gewahr werden. Und diese Frage zielt auf das Verkennen des Selbst ab, nicht etwa auf mehr oder weniger wahre Praxis. In diesem Sinne freue ich mich auf meine nächste dialektische Diskussion. Dann kann ich aufzeigen, weshalb meine Vorstellung von diesem Studium falsch ist.
Gerade finde ich noch einen kleinen Artikel von Esther Veltheim, der Mitbegründerin des Reiki Network. Vor einigen Jahren hat sie geschrieben:
Wie Du vielleicht verstehen wirst, liegt das ultimative Potential von Reiki oder einer beliebigen spirituellen Praxis darin, ihre eigene Ungültigkeit zu erkennen (dass sie unnötig ist). Wenn Reiki als Verneinung des Ego praktiziert wird, hat es genau dieses Potential, und Du kannst erkennen, dass die Dualität in Wahrheit nur Dein ungeteiltes Selbst ist.
Besuch im Haus von Frau Takata
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Die Geschichte vom Kurama Berg
Der Kurama Tempel wurde 770 als Beschützer des Nordens von Kyoto errichtet. Er liegt etwa auf halber Höhe vom Kurama Berg. Der Tempel gehörte früher zum Tendai Buddhismus, seit 1949 ist er allerdings das Hauptquartier einer anderen buddhistischen Richtung, die sich Kurama-Kokyo nennt.
Die Legende um den Berg ist sehr mystisch, vielleicht hatte Mikao Usui deshalb diesen Ort gewählt, um den spirituellen Tod und Frieden im Geist zu erleben.
Vor über 6 Millionen Jahren kam Mao-son, ein großer König und Eroberer, der das Böse besiegte, vom Planeten Venus und stieg auf den Kurama Berg hinab. Seine Mission war die Erlösung der Menschheit. Sein mächtiger Geist brachte ausgehend vom Kurama Berg Fortschritt und Entwicklung für alles Leben auf der Erde.
Etwa im Jahre 770, im ersten Jahr der Hoki Zeit, lebte ein Priester, der unter den Namen Gantei bekannt war. Er wurde in der spirituellen Lehre des Mao-son eingeweiht. Gantei war der beste Schüler des Hohen Priesters Ganjin, welcher Gründer des Toshodaiji Tempels in Nara war.
Einem weißen Pferd folgend erklomm Gantei den heiligen Ort auf dem Kurama. Seine Seele wurde von Bishamon-ten, dem Schutzpatron des nördlichen Viertels im buddhistischen Himmel und dem Geist der Sonne, erleuchtet. So kam es, dass Gantei einen buddhistischen Tempel auf dem Kurama Berg gründete.
Um das Jahr 796, im 15. Jahr der Enryaku Zeit, hatte der Bauleiter des Toji Tempels eine Vision von Senju-Kannon, dem 1000-armigen Buddha und Geist des Mondes, und errichtete auf dem Berg weitere Tempel und Pagoden.
Mao-son, Bishamon-ten und Senju-Kannon sind die Symbole der universellen Seele. Sie formen eine Trinität, die als Sonten oder als oberste Gottheit verstanden wird. Sonten ist die lebendige Seele, die höchste Seele des Universums, das glorreiche Licht, die Seele in Aktion. Die 3 sind die Symbole von Kraft, Licht und Liebe.
Sonten ist der Schöpfer des Universums und ermöglicht jeglichen Fortschritt auf der Erde. Sonten ruht tief in jedem Geist, Sonten sorgt dafür, dass das Höhere Selbst oder Atman in den Herzen erwacht. Sonten gibt neue Kraft und glorreiches Licht. Wer sein Leben an Sonten ausrichtet, unternimmt alle Anstrengungen, um sich zu vervollkommnen.
Besonders während der Haian und Kamakura Zeit blühten Literatur und buddhistische Künste auf dem Berg. Es ist aber auch ein berühmter historischer Ort. Es gibt die Geschichte von Ushiwaka - Maru, einem ausgezeichneten Krieger, der später als Minamoto Yoshitsune (1159 - 1189) bekannt wurde. Als junger Mann wurde er auf dem Kurama von Tengusan (»Bezwinger des Bösen«) in den militärischen Künsten ausgebildet. Auf dem Kurama Berg erinnern noch heute einige historische Orte an jenen Kämpfer.
Das Sonten Gebet vom Kuramaberg
Sonten von Kuramayama
Der Geist des Mondes - Liebe
der Geist der Sonne - Licht
der Geist der Erde - Kraft
Die dreieinige Gottheit
Sonten!
Schön wie der Mond, warm wie die Sonne, kraftvoll wie die Erde.
Gib uns Deinen Segen, um die Menschheit emporzuheben und unsere Reichtümer und Herrlichkeit zu vermehren.
An diesem heiligen Ort gib uns den Frieden, der alle Zwietracht besiegt. Mögen sich Gier in Selbstlosigkeit verwandeln, Aufrichtigkeit über Täuschung siegen und Respekt die Beleidigung überwinden.
Erfülle unsere Herzen mit Freude, erhebe unseren Geist, und fülle unsere Körper mit Herrlichkeit.
Sonten, grosser Gott im Universum, grossartiges Licht, treibende Kraft, verleihe uns, die wir uns versammeln um Dich zu preisen, die wir danach streben, Dein Herz zu berühren, neue Kraft und herrliches Licht.
In allem vertrauen wir Sonten.
(Frau Tenko Matsushita hat das Sonten Gebet aus dem Japanischen ins Englische übersetzt.)
Der Kurama Berg ist 570 m hoch und liegt nördlich von Kyoto, etwa 12 km vom Zentrum entfernt. Mit Bahn oder Auto kann man den Berg in 30 Minuten erreichen.
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