Französisch Polynesien - Tahiti - Raiatea - Tahaa - Huahine - Bora Bora - Moorea
Tahiti - Ra'iatea - Taha'a - Huahine - Bora Bora - Moorea | Reisen vom Januar und Februar 2010 2016 2019 | Karte
Französisch Polynesien
Französisch Polynesien zählt zu den teuersten Urlaubsgebieten der Welt. Selbst geringe Hotelauslastungen veranlassen die Anbieter nicht, die Preise zu senken. Die Schönheit, die man hier einatmen kann, verbunden mit einer exzellenten Küche, die neben hervorragenden polynesischen Gerichten auch immer Baguette, diverse Käsesorten, Cappuccino und Espresso, erlesene Teesorten, Steak und mediterrane Gaumenfreunden anbieten kann, lockt genug Genießer von Geschmack, Anmut, Attraktivität, Ausstrahlung, Charisma und Liebreiz her - wenn man es sich leisten mag. Der europäische Winter zählt zur Nebensaison. Der Himmel ist häufig bewölkt, und es kann kurze Regenschauer geben. Mückenschutz ist vielerorts essentiell.
Ich habe die Reise beim Spezialveranstaler L'Evasion Tours gebucht. Vorteil war, daß ich mir ein individuelles Programm mit Kombirabatten zusammenstellen konnte, welche das Reisebüro weitergab. Sämtliche Transfers und Arrangements liefen perfekt, und ich war mit Hotels und Service zufrieden.
Tahiti
Tahiti ist die Hauptinsel mit dem internationalen Flughafen Faa'a. Neben relaxen bieten sich Exkursionen durch und um die Insel an, z.B. das Gauguin Museum oder Marae Arahurahu, eine der größten und schönsten religiösen Stätten der Mā'ohi (Polynesier).
Das Hotel Intercontinental Resort Tahiti zeichnet sich durch ein sehr reichhaltiges Frühstücksbuffet aus. Sogar die lokale Fischspezialität »Poisson cru tahitien« wird dabei angeboten: roher Thun, in Limettensaft mariniert, mit gehacktem Gemüse und mit frischer Kokosmilch beträufelt.
Es gibt eine großzügige Pool - Landschaft inklusive Lagoonarium, gratis Internet, kostenfreie Toplader Waschmaschinen und Wäschetrockner, einen recht gut ausgestatteten Fitnessbereich und einen Spa mit sehr guter Dampfsauna (Halbtageseintritt 3640 XPF).
Mittwochs und Freitags wird während des Abendessens eine Show mit marquesischen Kriegern bzw. eine polynesische Tanzshow gezeigt.
Französisch Polynesien - Panorama Intercontinental Tahiti
Ra'iatea & Taha'a
Ra'iatea ist das spirituelle Zentrum Polynesiens. Alle Stämme von Hawaii über die Osterinsel bis hinunter nach Neuseeland kommen hierher, um bedeutende Zeremonien durchzuführen. Der Ort, der für sie so wichtig ist und zu dem sie alle kommen, heißt »Marae Taputapuātea«. Er liegt im Südosten der Insel. Von hier hat man einen guten Blick auf die heute noch einfache und ursprünglich gebliebende Nachbarinsel Huahine. Taha'a im Norden teilt sich mit Ra'iatea eine gemeinsame Lagune. Taha'a ist besonders für seine Vanillezucht berühmt. Schon, wenn man sich mit dem Boot der Insel nähert, strömt einem betörender Vanilleduft durch die Sinne. Beide Inseln habe Korallenriffe, die sich mit Schnorcheln gut erkunden lassen, verschiedene Orte für Perlenaufzucht, die man besuchen kann.
Die Unterkünfte sind eher einfach und kommen der eigentlichen polynesischen Lebensweise nahe. Man kann sich an frei herumlaufenden Hühnern erfreuen und unzähligen Löchern am Ufer ausweichen, die von Krabben benutzt werden. Mücken gibt es sogar in Strandnähe mehr als genug. Abseits der Stadt Uturoa gibt es nur noch vereinzelt kleine Supermärkte und wenige Restaurants.
Die Vanille stammt ursprünglich aus Mexiko, wo die Azteken mit deren Aroma den Kokagenuß verfeinerten. Der Name leitet sich aus dem lateinischen »vainilla« ab. In der Welt hat sich die Vanille aber erst 1841 ausgebreitet, dank Edmond, einem 12 Jahre alten schwarzen Sklaven auf der Bourbon Insel (Réunion Island), der die künstliche Befruchtung der Vanilleblüten mittels Daumen entdeckte. 1850 kam die Vanille durch 2 Admiräle nach Tahiti. Die tahitianische Vanille erzeugt den allerfeinsten Duft. Die Schoten der Vanilla Tahitensis sind die einzigen auf der Welt, die bis zur vollständigen Reife nicht brechen. So können zusätzliche Vanillin Aromen erzeugt werden, die die Vanille vervollkommnen.
Marae Taputapuātea ist der bedeutendste Tempel in Französisch Polynesien. Er wurde im 17. Jahrhundert erbaut und ist dem Kriegsgott 'Oro geweiht. Alle Marae auf allen Inseln müssen einen Stein dieses Tempels einbauen, um die Zugehörigkeit zu der spirituellen Linie zu bekräftigen. In unmittelbarer Nähe befinden sich Marae Te Pua pe o Hauviri, Marae Taura'a a tapu (hier wurden junge Häuptlinge inthronisiert) und Marae Opu Teina. Dem Besucher mag sich die Bedeutung des Ortes nur schwer erschließen. Er sieht nicht viel mehr als ein paar schwarze Steine. Die wenigen Informationstafeln enthalten nur spärliche Informationen.
Huahine
Huahine liegt in unmittelbarer Nachbarschaft von Ra'iatea, Taha'a und Bora Bora. Die »Rebelleninsel« ist einfach und relaxed geblieben, und außer dem Einzug von Satelliten TV und Internet hat sich in den letzten Jahrzehnten wohl kaum etwas getan. Die Strände sind noch wild und ursprünglich, mit feinem weißen Sand und immer wieder schattigen Plätzchen dank der Bäume in Ufernähe. Der Legende nach soll Gott Hiro die Insel bewohnt haben. Die schmale Passage zwischen den zwei Inselteilen soll von seiner Barke gegraben worden sein.
In Maeva befindet sich eine der größten und mit am besten erhaltenen archeologischen Stätten Polynesiens sowie ein kleines Museum.
Übernachtet habe ich Maitai Lapita Village in Fare, nahe dem Flughafen. Das Resort ist etwas einfacher, aber die geräumigen Zimmer haben alle Klimaanlage und WiFi. Hinter dem Restaurant gibt es einen kleinen privaten Strand. Im Hotel sind einige archeologische Funde ausgestellt.
Die historischen Kultstätten Maeva und Manunu befinden sich nur wenige Kilometer entfernt. In Manunu kann man eine der wenigen 2 etagigen Altäre besichtigen. Er ist 40 m lang.
Für den Ausflug bietet sich eine Fahrradtour an, mit der man in 4 Stunden ganz günstig und völlig ungezwungen den ganzen Nordteil der Insel besichtigen kann.
Bora Bora
Bora Bora liegt 275 km nordwestlich von Tahiti und hat die vielleicht schönste Lagune der Welt. Sie ist 80 km² groß. Die Insel hieß früher Vavau oder Mai Te Pora, was »aus der Dunkelheit emporgehoben« bedeutet oder auch »von den Göttern geschaffen«. Aus Pora wurde Popora, Pora Pora und schließlich Bora Bora.
Ein schöner Ausflug von der Hauptinsel führt mit dem Intercontinental Shuttle Boot zum Motu Piti Aau und dem Bora Bora Resort & Thalasso Spa. Allein die Hotelanlage ist diesen Besuch wert, mit erstklassigen Überwasserbungalows und Blick auf den Otemanu Berg (727 m). Im »Deep Ocean Spa« (sanitas per aquam - Gesundheit durch Wasser) kann man dann noch richtig relaxen. Thalasso Anwendungen stehen für Behandlungen mit Meerwasser. Wer es sich leisten kann, sollte ein paar Tage in dem Resort bleiben und sich eine »Diamond OW Villa« gönnen. Diese Überwasser Bungalows liegen weit draußen in der Lagune und bieten je nach Unterkategorie eine freie oder etwas eingeschränkte Sicht auf den 4 km entfernten Otemanu. Die Bungalows sind riesig (100 m²). Internet ist gratis. Das umfangreiche Frühstücksbuffet kann mit verschiedenen rohen Fischspezialitäten aufwarten. Der Tageseintritt in den Spa kostet für Hotelgäste 5000 XPF. Das Dampfbad war bei meinem Besuch allerdings sehr schwach eingestellt.
Französisch Polynesien - Bora Bora - Panorama der Hauptinsel mit Otemanu - Blick vom Motu Piti Aau - Bora Bora Thalasso Spa
Das Maitai Polynesia liegt auf der Hauptinsel, ist ein Mittelklassehotel und damit eine Seltenheit auf den Inseln. Das Personal ist freundlich. Die Zimmer haben Klimaanlage, Kühlschrank und Wasserkocher. Leider bietet das Hotel keine Sonnenschirme. Man muß Schatten unter den Palmen suchen. Eigener Internetzugang kostet 1000 XPF pro Stunde oder 3000 XPF pro Tag. Nahe der Rezeption sowie in den Restaurants steht eingeschränktes WiFi (kein VPN, SIP, FTP) gratis zur Verfügung. Sympathisch fand ich die qualitativ guten Maitai Bora Bora T-Shirts, die das Hotel Gästen mit bestimmten Reisepaketen schenkt. In unmittelbarer Hotelnähe gibt es 2 Supermärkte und Möglichkeiten der Fahrradausleihe.
In 4 Stunden schafft man es mit dem Fahrrad bequem, die Hauptinsel zu umrunden. Wer die legendären Kanonen besichtigen will, die die US Marine im 2. Weltkrieg installierte, sollte aufgrund der Wege und Lichtverhältnisse aber einen ganzen Tag einplanen. 6 von 8 Kanonen (die im Westen, Nordwesten und Nordosten) sind mit den GPS Koordinaten und einer Openstreetmap Anwendung leicht auffindbar, da die Wanderwege zumindest in Openstreetmap verzeichnet sind. Sie können von der Hauptstraße aus per Fußmarsch erreicht werden. Teilweise ist der Weg uneben, steil und nach Regen auch tief matschig. Die Kanonen im Nordosten liegen auf Privatgrund, und es wird ein kleiner Eintritt von 500 XPF erhoben. Die Szenerie mit den Kriegswaffen inmitten dieses Paradieses ist etwas surreal. Die Standorte eröffnen hervorragende Panorama Aussichten auf die vorgelagerten Motus.
Französisch Polynesien - Bora Bora - Kanonen der US Marine aus dem 2. Weltkrieg - Nordostseite
Das Bora Bora Pearl Beach Resort & Spa liegt auf dem Tevairoa Motu nordwestlich der Hauptinsel vor einer malerischen Kulisse. Ein Überwasserbungalow mit Blick über die türkisfarbene Lagune auf die Berge Otemanu (727 m), Ohue (629 m) und Pahia (661 m) läßt einen in die Essenz der »Perle des Pazifik« eintauchen und ist deshalb eine Investition wert. Hier ist es auch mückenfrei, was man von einem Großteil der übrigen Anlage nicht sagen kann. Zwischen den 60 m² Overwaterbungalows kann man auf Schnorcheltour gehen und eine Korallenaufzucht bewundern. Zumeist weht ein relativ starker Wind, was ich als angenehm empfand. Internet ist überall vorhanden und inklusive. Das Frühstücksbuffet offeriert Crepe und alles was man sich sonst für ein Frühstück wünscht. Der Tageszugang zum Spa mit Dampfbad kostet 2000 XPF (17 EUR).
Französisch Polynesien - Bora Bora - Panorama der Hauptinsel mit Otemanu, Ohue und Pahia - Blick vom Motu Tevairoa - Bora Bora Pearl Beach Resort
Moorea
Die »mystische« Insel ist nur 20 km von Tahiti entfernt. Wer mal eine Abwechslung braucht, kann zum Belvedere fahren, einem Aussichtspunk mit Blick auf Cook Bucht und Opuhonu Bucht, die sich um den Rotui Berg (899 m) tief in die Insel einschneiden. Moorea ist der Legende nach aus der Rückenflosse des großen Fisches Tahiti entstanden.
Übernachtet habe ich im Hotel Intercontinental Resort Moorea. Die Hotelanlage ist in Ordnung, allerdings können Strand, Schattenplätze, Pool und auch sonst die Architektur wie auch das Frühstücksbuffet nicht ganz mit den anderen von mir besuchten Intercontinental Hotels mithalten. Zur Freude vieler Kinder dürfte die Schildkrötenklinik mit (abgesperrtem) Pool zählen sowie das Delfinarium, wo man seine eigenen Erlebnisse mit Delfinen im Wasser buchen kann. Internet ist gratis. Ich hatte mir das Hotel ausgesucht, weil ich die letzten Urlaubstage in Fährentfernung vom internationalen Flughafen verbringen wollte. Mittlerweile halte ich das Intercontinental Tahiti für die bessere Option einer endenden Reise.
Mini Wörterbuch
Die Vokale werden alle einzeln ausgesprochen.
- Guten Tag - 'Ia ora na
- Danke - Māuruuru
- Auf Wiedersehen - Nānā
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